Samstag, 28. April 2012

Aus alt mach neu.

Kuchenteller mit Obstmotiv 2,50 Euro, Schale mit Vogelprint 2 Euro, Porzellanlöffel 50 Cent
Seit gefühlten Ewigkeiten bin ich auf der Suche nach Porzellanlöffeln. Müssen nicht mal Rosenmuster haben oder indisches Zwiebelmuster. Was ich wollte, waren simple Porzellanlöffelchen. Dass der Kitsch-Kram-Kunst-Flohmarkt am Turmweg heute in Hamburg ein wahres Paradies für mich sein würde, damit hatte ich schon fast etwas gerechnet. 
Nachdem der Mädelsflohmarkt letzte Woche ja leider ein totaler Reinfall war, gab es in Rotherbaum heute alles, was mein trödelndes Herz begehrte. Und das kulinarische Herz. Auf jeden vernünftigen kitschigen Flohmarkt gehören nämlich einfach Waffeln! Heute gab's nicht nur die, sondern auch reichlich Bratwürste, Crepes, Cookies und Kuchen. Ansonsten war alles von Versace-Taschen, über alte Ray Bans und Möbeln bis hin zu Geschirr da, was meine Augen im Sekundentakt weiten ließ. Außerdem traf man auf diese Weise alle PR-Ladies und Designer an, mit denen man so in den vergangenen Wochen Bekanntschaft gemacht hatte.
Neben einem alten Wandspiegel mit Goldrahmen (10 Euro) und einem kleinen Schattenbild (1 Euro) habe ich oben abgebildete Schüssel und Teller abgestaubt. Den Löffeln nicht. Den gab's für 50 Cent bei Nanu Nana. Auf dem Flohmarkt wurde nämlich weit und breit kein einziger Porzellanlöffel verkauft, nur furchtbar altes Silber.

Freitag, 27. April 2012

Fruity Day

Haferflocken mit frischen Erdbeeren, gehackten Haselnüssen und Bio Apfel-Mango-Mark

Der so ziemlich perfekte Tag begann fruchtig. Zu Haferflocken gab's frische Erdbeeren und lecker Apfel-Mango-Mark. Dann ging's ins Hotel The George, wo ich in den Genuss kam, Maximo Park zu interviewen. Ähnlich gut ging der Tag dann weiter, wobei ein Tag wohl gar nicht mehr schlecht werden kann, wenn er schon mit einem Maximo-Park-Interview beginnt.
Ausklang findet das Ganze in bester Hamburger Marnier mit Kollektiv Turmstraße und Oliver Schories. Mal sehen, was morgen für ein Frühstück herhalten muss, um auch daraus einen so ziemlich perfekten Tag zu machen.

Donnerstag, 26. April 2012

Bunnies

Englische Frühstücksbrötchen mit Hüttenkäse und kurz angebratenem Schinken & Tomaten,
dazu ein Spiegelei mit frischem Basilikum, Thymian und getrockneten Tomaten

Gestern Abend war mir nach Backen zu Mute. Mein Frühstückstisch heut Morgen hat's mir gedankt. Vielleicht sollte ich behaupten, ich würde diese Toastie-Brötchen backen, die es im Supermarkt zu kaufen gibt, denn sie sehen - so war der Plan - überraschend ähnlich aus. Schmecken nur besser. Und ist auch gar nicht so schwer:

100g Mehl
1/2 Packung Hefe
100ml Wasser
etwas Milch
eine Prise Salz

Alles zu einem Teig verrühren und ca. 30 Minuten gehen lassen. Auf einer Arbeitsfläche ausrollen und mit einem Glas Kreise ausstechen. 15 Minuten bei 150°C im Backofen aufgehen lassen, anschließend nochmal 5 Minuten auf 200°C kross werden lassen.


Dienstag, 24. April 2012

Hafer-Bananen-Pantsch

Bananen-Zimt-Haferschleim mit dunklen Trauben und Dinkelkleien

Und wieder einmal tröpfelt es unaufhörlich aus Hamburgs Wolken. Während für den Rest des Landes das erste Sommergefühl angesagt ist, habe ich mich heute in goldige Herbstfarben geworfen. Und wieder einmal musste der gute alte Porridge herhalten, um etwas Wärme zu bescheren. 

Das steckt drin:
1 Banane
dunkle Trauben
halbe Schüssel Haferflocken
Vollmilch
4 EL Zimt
Dinkelkleie

Um die Banane komplett einzuweichen, den gesamten Porridge auf niedriger Stufe köcheln und immer wieder vom Herd nehmen, um das Ganze ausquellen zu lassen. Insgesamt sollte der Haferschleim 10 Minuten gegart werden, damit es cremig wird.

Heiße Schokolade mit Sarotti Kakao

Montag, 23. April 2012

Schokokick

Nach einem kulinarischen Wochenende mit Pizza, noch mehr Pizza, Cookies, Pancakes, Muffins, Scones, Kuchen, Mousse au Chocolat, Bruschetta, Omeletts und Sandwiches folgt zu Wochenbeginn mein üblicher Schokokick. Dieses Verlangen, viel und alles mögliche mit Schoki zu essen. Da kann man Kuchen verputzen, Pudding, Joghurt - hilft alles nix, wenn mein Leckermäulchen nach Schokolade verlangt.
Dementsprechend sah heute mein spontaner Einkauf nach der Arbeit aus: Schokobrötchen, Kakao von Sarotti, Schokomuffins, 2 Tafeln Schogetten, Landliebe Schokopudding und drei Bananen. Immerhin. Richtig gut wurde es dann aber zu Hause. Als ich mit meinen Errungenschaften die Küche betrat, begrüßte mich meine Mitbewohnerin mit den Worten: "Ich habe Schokokuchen da. Nimm dir, so viel du magst, der ist wirklich gut!" Schmeckte nach 100% Schokokick.

Sonntag, 22. April 2012

Perfect Pancake


Pfannkuchen kann ich. Wie man diese perfekte Fluffigkeit gepaart mit dem krossen Äußeren eines amerikanischen Pancakes hinbekommt, war lange Zeit ein Buch mit sieben Siegeln für mich. Bis ich es heute Morgen einfach mal ausprobierte. Und siehe da: In meiner Pfanne gingen die wohl amerikanischsten aller Pancakes auf, erpicht darauf, gestapelt zu werden.


Und so geht der nussige Pancake auf:

150g Dinkelvollkornmehl
3 Eier
2 EL Rohrohrzucker
1 EL Honig
1 EL Zimt
1 EL gemahlene Haselnüsse
200ml Naturjoghurt
3 EL Olivenöl

Das Rezept reicht für etwa zehn kleine Pancakes. Auf sehr niedriger Stufe und mit wenig Olivenöl in der Pfanne backen lassen. Nur so gehen sie schön auf und erhalten ihre luftige Fluffigkeit.


Anschließend ging es auf den Mädelsflohmarkt in Altona. Bisher kannte ich den Trödel nur vom Gare du Neuss in der Nähe von Köln, in Hamburg war's leider (vielleicht wegen des Wetters) weniger sammelfreudig. Außerdem gab's keine Waffeln oder Cupcakes, die für mich zum Mädelsflohmarkt schon praktisch dazugehören. Neues Geschirr wurde aber trotzdem abgestaubt!

Vollkorn-Nuss-Pancakes mit Trauben, dazu Honig & Schwarze-Kirschen-Marmelade, Pfirsichnektar und Strawberry-Cheesecake-Tee

Mittwoch, 18. April 2012

Außen kalt, innen warm.

Porridge mit Apfelstücken, Trauben, Honig & Zimt, dazu Tee

Andalusischer Sommer hieß mein Tee von LIPTON heute Morgen. Zu essen gab es aber mein kalte-Tage-Frühstück Haferschleim. Das Wetter in der Hansestadt ist nämlich mal wieder so ungemütlich, dass ich mein Vorhaben, heute mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, getrost verwerfen konnte. Für die die nötige Wärme konnte also nur die frühe Mahlzeit sorgen. Und außerdem war's genau die richtige Stärkung nach einem Tag voller Showroom-Besichtigungen, Visitenkarten und schweren Taschen mit Pressematerial und Geschenken. Wobei das Auspacken der Tüten die langen Arme dann auch schon wieder wettgemacht hat.

Falls es euch mal kalt ist, schnappt euch:
 - Haferflocken
 - so viel Milch, dass der Flüssigkeitsspiegel im Topf deutlich über den Haferflocken liegt
 - Obst
 - 3 EL Honig
 - ordentlich Zimt

Die gewünschte Menge Haferflocken und klein gehacktes Obst in den Topf geben. Die Milch darüber gießen. Geizen ist hier fehl am Platz: obwohl die Suppe zunächst sehr flüssig erscheint, wird das Porridge erst dadurch zur cremigen Masse. Und je mehr Milch über der Flamme köchelt, desto mehr geht der ganze Schleim auch auf. Auf höchster Stufe zum Kochen bringen, gut verrühren. Wenn es zu heiß wird, immer mal wieder vom Herd nehmen und kräftig umrühren. Nach circa 2 Minuten die Flamme runterstellen, Honig und Zimt hinzugeben und gut verrühren. Nochmal für 1 Minute auf dem Herd lassen. Und dann wirds warm im Magen.


Dienstag, 17. April 2012

Wachgeküsst

Couscousbrei mit Äpfeln, Weintrauben, Haselnüssen & Zimt, dazu marokkanischer Minztee

Kuss Kuss am Morgen ist etwas außerordentlich Feines. Gemeinhin auch unter "Couscous" bekannt, hat der Grieß es heute als Süßspeise in meine Tasse geschafft. Trendfood hin oder her - irgendwann tastet man sich eben doch an so Dinge wie Bulgur, Hirse und eben Couscous ran. Und es schmeckt! Couscous habe ich bisher immer nur als pikantes Pfannengericht zubereitet, heute morgen aber war mir nach warmen Brei. Und statt den üblichen Haferschleim meinen Schlund runterrutschen zu lassen, wurde es der etwas bissfestere Cousous.

Anleitung für den leidenschaftlichen Start in den Tag:
- Couscous
- doppelte Menge Milch (ich nehme immer Landliebe Frische Landmilch mit 3,8% Fett, dann wird's schön cremig)
- ein halber Apfel
- blaue Trauben
- ein Teelöffel gehackte Haselnüsse
- ein paar Schübe Zimt

Den Couscous mit der doppelten Menge Milch im Topf zum Kochen bringen. Äpfel, Trauben und was sonst gefällt (klein geschnitten) unterrühren. Ständig rühren, damit die Milch nicht anbrennt. Nach einer Minute vom Herd nehmen, die Haselnüsse und den Zimt unterrühren und unter einem Geschirrtuch noch fünf Minuten ausquellen lassen. Bon Appetit!

 

Montag, 16. April 2012

An End Has A Start

Dinkelflakes mit blauen Weintrauben, getrockneten Aprikosen, gehackten Haselnüssen & Zimt
und später auch mit warmer Milch drüber




Ich hasse Sport. Habe ich schon immer getan. Als kleines Mädchen habe ich meinen Primaballerinatraum gelebt. Als ich den Skaterlook für mich entdeckte (ich muss da 11 gewesen sein), hatte sich das auch ausgelebt. Der einzige Sport, der mich jetzt noch begeistern kann, ist Feldhockey. Die Ausreden um Wind & Wetter sind aber auch vielzu naheliegend, als dass ich regelmäßig in Bewegung käme. Bis es mich packte. Vor wenigen Wochen. Ich begann, mir einen Fitnesskurs im Club anzusehen. Am nächsten Tag wieder. Und danach. Und seitdem habe ich so einen Ehrgeiz und Disziplin und ja, vermutlich auch ein Fünkchen Spaß entwickelt, mehrmals wöchentlich Sport zu treiben, dass nun auch mal meine Ernährung an der Reihe ist. Der Start in den Tag wurde also heute Morgen gesund gestaltet. So soll's dann auch die Woche über bleiben. Bis ich über Burger & Pommes herfalle und nicht mehr loskomme, bis der Weg zum Fitness dann doch ein ganz schön weiter ist, wobei die Sportklamotten ja ohnehin gerade in der Wäsche sind. Bis dahin liegt aber noch Einiges ordentlich gefaltet in meinem Schrank und wartet darauf, ins Fitnesscenter genommen zu werden.

Müsli, Knäcke mit Honig und selbst gemachter Sauerkirschmarmelade, Pfirsichsaft, Minztee

Freitag, 13. April 2012

Orlando had become a Woman.


Eine der Größen in Bochum-Ehrenfeld. Benannt nach Virginia Woolfs Roman Orlando outet sich das Café als (ehemaliges) Schwulenetablissement. Willkommen ist hier jeder. Wenn man die Kundschaft dann doch irgendwie runterbrechen möchte, findet sich hier wohl vorrangig der szenige, intellektuelle Ruhrgestalter ein. Mit der Gewissheit, solche Kunstmenschen hier anzutreffen, setze ich mich gerne einmal mit einem Buch auf eines der märchenhaften Sofas. Doch nicht selten kommt es vor. dass ein Strickkurs am Nachbartisch fleißig Mützen häkelt. Oder dass Studenten sich bei einem Bier auf eine Party in der Evebar vorbereiten. Morgens sitzt hier auch gern die Familie beim ausgiebigen Frühstück. Das Orlando also ganz und gar mit dem Etikett Intellektuellencafé zu versehen, wäre etwas tunnelblickartig. Und man würde Einiges verpassen, würde man es aus diesem Grund meiden. Im Raucherbereich steht die so ziemlich beeindruckendste Theke, die Bochum in petto hat. Mahagoniholz. Sehr viel Mahagoniholz, um genau zu sein. So ziemlich DIE massive Größe, die nötig ist, um den Whiskeyflaschen darin gerecht zu werden.
Auf der Theke befindet sich die Glasglocke mit frischen, großen Kuchenstücken darin. Absoluter Tipp ist der Apfelkuchen. Schmeckt nach Äpfeln direkt aus dem Garten. Ebenso unschlagbar in dem Bereich des Lokals: die Betten. Wenn man mal sonntags einfach bei einem Kaffee entspannen will, kann man es sich auf einem der beiden Gitterbetten mit reichlich Kissen zu zweit gemütlich machen.
Der Nichtraucherraum ist eher etwas für die ganz Gemütlichen, diejenigen, die Lust auf lange Gespräche haben. Und für Nichtraucher. Aus der Reclamheft-Karte kann man sich verschiedenste Kaffeespezialitäten von Meinl und anderen leckren Bohnen aussuchen.

Die Speisekarte ist einer der Hauptgründe, dass das Orlando meine Lieblingslocation für alle Fälle in Bochum ist. Das Brot zum Frühstück kommt direkt von der Bio-Bäckerei Wickenburg. Die Pfannkuchen gibt's auch aus Buchweizen. Hier gibt es einfach keine Ausrede à la "das vertrag ich nicht". Besonders die Hauptspeisen überzeugen hier. Obwohl Salat nicht unbedingt mein Ding ist, liebäugel ich im Orlando erstaunlich oft damit. Einer der wenigen Salate, die so satt machen, dass man sie kaum aufessen kann. Dazu kann man sich eine der wirklich ganz, ganz großartigen Vinaigretten aussuchen. Ingwer-Limette passt super zum Salat, vor allem wenn man als Extra Fischfilet bestellt. Noch lieber sehe und schmecke ich die Soßen aber auf dem Burger. Gibt's mit Rindfleisch (bio, na klar!) oder noch viel besser: mit Hähnchenbrustfilet, Rucola und auf Olivenbaguette. Mittlerweile gibt's den Hähnchenburger auch im Brötchen (siehe unten), tut dem Geschmack keinen Abbruch.

 

Orlando
Alte Hattinger Straße 31 (Bochum-Ehrenfeld)
So-Do 10-1, Fr-Sa 10-3 Uhr
Tel.  (0234) 34 242
orlando-bochum.net


Sonntag, 8. April 2012

Frohe Ostern!


Ostermuffins frisch aus meinem Ofen. Die Sonne scheint draußen, es geht wieder auf den rosa Drahtesel, eine Runde an der Elbe entlang und den Tag genießen.

Das Rezept zum Glück:
1 Tasse Dinkelvollkornmehl
1/2 Tasse Rohrohrzucker
1 Esslöffel Honig
gemahlene Haselnüsse 
ein paar klein geschnibbelte getrocknete Aprikosen
1/2 Tasse Olivenöl
ein bisschen Milch zum Verdünnen
Dekoherzchen
Zimt

Ich backe grundsätzlich immer nach Augenmaß. Am besten also bisschen rumexperimentieren, bis eine schöne Masse entsteht.

Was mich momentan neben der Ostersonne glücklich macht:

Samstag, 7. April 2012

Jährlich grüßt das Lämmchen.


Wenn man an Feiertagen einige hundert Kilometer von der Familie weg wohnt, werden Eltern und Großeltern schnell etwas sentimental. Damit aber zumindest etwas so ist wie immer, habe ich ein Osterpäckchen erhalten und tatsächlich war darin ein Küchlein in Lammform, das ich schon früher immer viel leckerer fand als den Marienkäfer oder das Häschen. Es geht doch nichts über ein Fünkchen Heimat <3 Habt alle schöne Ostertage!


Gestern war das Wetter in Hamburg so unerwartet schön, dass ich mir nach der langen Winterpause meinen mittlerweile leicht verrosteten Drahtesel geschnappt und ihn um die Alster gejagt habe. Das Knarzen und Ächzen war laut, aber wir hatten einen schönen Tag zusammen.

Dienstag, 3. April 2012

Wir Kinder vom Bullerbüdchen


Schwedische Cafés gibt es mittlerweile wie neue Bands aus Island. Ein paar weiße Wanddielen, selbst gebackene Kuchen und bunte Gartenmöbel - fertig ist das nordische Landhaus. Dann aber wird auch so etwas wie das Bullerbüdchen aus dem Boden gestampft. Erinnert Ihr euch an die Urlaube auf Bauernhöfen, wo man ganz Astrid-Lindgren-like Schabernack trieb? An dieses unbeschwerte Gefühl, barfuß und mit Blümchenkleidern über die Wiesen zu rennen? Im Bochumer Bullerbüdchen kamen mir diese Erinnerungen als erstes. Das Café ist überraschend groß und schafft so genügend Platz für Hängematten, Kinderwagen und Holzbalken. Selbst eine weitläufige Theke findet sich in dem gemütlichen Lokal. 


Früher habe ich immer gesagt, dass ich ein Café am Geschmack seiner heißen Schokolade teste. Falls diese tunnelblickartige Richtlinie nach wie vor greift, hat das Bullerbüdchen meine ungeteilte Begeisterung verdient. Den Kakao bekommt man hier kalt oder warm, kostet nur 2 Euro und schmeckt in der Café-eigenen Tasse mit dem Bullerbüdchen-Symbol gleich viel cremiger.
Mittagstisch und Kuchen habe ich bisher noch nicht probiert, das wird bei der verlockenden Karte garantiert im Rahmen meines nächsten Pottaufenthalts nachgeholt. Die Fotos und Beschreibungen auf der aktiven facebook-Seite lassen zumindest schonmal regelmäßig das Wasser in meinem Mund zusammenlaufen.


Nun kommt natürlich der Clou an der ganzen Geschichte: Das Bullerbüdchen wär kein schwedisches Café, wenns hier nicht noch ein Lädchen dazu gäbe. Der Name "Lädchen" mag etwas irreführend sein, hier wird Selbstgenähtem, Möbeln und Accessoires nämlich Einiges an Platz geboten. Wer sich immer schonmal gewünscht hat, von einem Raum voller Dawanda-Artikel umgeben zu sein: ab dahin!

Bullerbüdchen. Gutes mit Herz & Hand
Hattinger Straße 80 (Ehrenfeld)
Bochum
Di-Fr: 9-18, Sa 9-17, jeden 1. So im Monat 10-16 Uhr
Tel. (0234) 62 34 71 15
www.bullerbuedchen.de


Sonntag, 1. April 2012

Hey, Fräulein!


Das wohl herzerwärmendste Café Bochums ist ohne Zweifel das Fräulein. Ein Besuch in meine geliebte Heimat bedeutet auch immer, einen Abstecher hierhin zu machen. Die 70er-Jahre-Tische kennt man noch von sonntäglichen Anstandsbesuchen bei den Großeltern, Wandfarbe, Deko und Lichterkette versprühen noch mehr Retrocharme. Wer hier nicht früh genug dran ist, muss auf einen Platz einige Zeit warten. Da ist es auch egal, ob es Dienstagvormittag um 11 Uhr ist. Das Fräulein erfreut sich immer größter Beliebtheit. Das bleibt bei der Karte aber auch nicht aus. Erstens ist hier alles bio. Zweitens ist alles mit Liebe gemacht. Und drittens wird alles von hinreißenden Damen zubereitet und serviert. 


Die mit Abstand zauberhafteste Tapete sorgt hier ebenso für einen absoluten Wohlfühlfaktor. Fühlt sich an wie im Wald spielen, Blütenblätter trocknen und sammeln und Mädchenwelt um sich herum aufbauen gleichzeitig. Unter welchen Voraussetzungen könnte eine heiße Schokolade besser schmecken?

Besitzerin Katrin (links) und ihre Kollegin

Was ich neben der Tapete auch immer ein Stückweit beneide, sind die zuckersüßen Schürzen, die so aussehen, als hätten die besten Dawanda-Stoffkünstler hier ihre feinste Hand angelegt. Bei all meinen Kellnerjobs habe ich solch eine Schürze nie an meinem ersten Arbeitstag in die Hand gedrückt bekommen. Zusätzlichen Mädchencharme versprühen die beiden Damen hier ganz klar. Besitzerin Katrin und ihre Kollegin sind so liebenswert mit sämtlichen Utensilien von einer Seite der Theke zur nächsten gehüpft, damit ein möglichst natürliches Bild entsteht, dass ich am liebsten jede Sekunde auf den Auflöset getippt hätte.
Hinter ihnen steht der Kaffeeautomat, aus dem mit einigen Zutaten so leckre Dinge entstehen wie Arabischer Gewürzkaffee mit Kardamom, Nelken und Zimt. Absoluter Tipp. Die Kuchen sind ebenso was für Augen und Magen. Selbst gemacht, nicht selten noch schokoladigen Dampf verströmend und in großen Stücken serviert. Ich greife besonders gern bei dem Quark mit frischen Früchten und Müsli zu. Die Schüssel ist klein, aber dafür reichlich gefüllt. Es gibt wenige Cafés, in denen die Zusammensetzung der Zutaten stimmt. Oft ist alles so voll Joghurt, dass man das Müsli vergebens sucht. Einige schnibbeln nur wenige Apfelstücke und Weintrauben lieblos rein. Im Fräulein rührt man einmal um und man hat eine cremige Masse aus herrlich süßem Obst, Walnüssen, Basis- und Knuspermüsli sowie einer Joghurt-Quark-Mischung. Schmeckt super. Immer.
Ein weiterer Tipp sind die Salate. Kommen reichlich daher, machen garantiert satt, enthalten weitaus mehr als nur etwas Grün und kommen mit der wohl besten Vinaigrette auf den Teller, die ein Salatherz begehrt.


Und wenn es dann noch sonnig ist, setzt man sich in Bochum-Ehrenfeld gern mal vor die Tür. Der üblichen Pott-Tristesse wird hier mit nicht weniger bunten Möbeln als drinnen getrotzt. 
So ein herrlich sonniger Sonntagmorgen lädt dazu ein, das Frühstück draußen zu verbringen, der Blick auf's Thermometer mit seinen frostigen -1°C sagt aber dann doch eher: "Husch, husch, ab ins Fräulein, dann ist auch in wohliger Wärme und bei verlockendem Kaffeebohnen-Schokokuchen-Duft noch ein Plätzchen frei!"

Fräulein Coffea
Oskar-Hoffmann-Straße 34 (Ehrenfeld)
Tel. 01515-2144577
Di-Fr 9-19.15, Sa-So 10.30-19.15 Uhr
facebook.com/pages/Fräulein-Coffea-zauberhaftes-kleines-Café